Bereits vor dem Morgengrauen, um 3:20 Uhr ist das Weibchen auf den Beinen. Ohne einen Blick in das Nest freizugeben (es ist um diese Uhrzeit ziemlich kalt), liefert sie bereits ein eindeutiges Indiz dafür, dass hier etwas im Gange ist.
Das Corpus Delicti wird zunächst im Kasten belassen und der Morgen wird abgewartet. Um kurz nach halb fünf (es wird gerade hell) verlässt das Weibchen den Kasten, um die Eierschalen zu entsorgen. Dabei gibt sie den Blick ins Nest frei und siehe da:
Zwei Meisenkinder sind geschlüpft!
Die Kleinen sind blind und nackt, aber einer der beiden reckt bereits kurz seinen großen Schnabel nach oben.
Um kurz vor halb sechs wird das erste Futter für die (immer noch) zwei hungrigen Schnäbel geholt.
Wenig später schaut der frisch gebackene Meisenpapa vorbei. Das mitgebrachte Futter wird an das Weibchen übergeben und sodann an den Nachwuchs weiter gereicht.
Um kurz vor sechs erscheint die nächste Eierschale an der Oberfläche und wird flugs beseitigt. Nun wuseln bereits drei Winzlinge durch das Nest.
Nun bebrütet/wärmt das Weibchen weiter das Nest und wird vom Männchen mit Futter versorgt.
Kurz vor 8 Uhr wird das Trio zum Quartett ergänzt. Mama und Papa haben nun bereits alle Flügel voll zu tun, Ordnung zu halten und Futter heran zuschaffen.
Und kurz vor 10 Uhr folgt Nummer FÜNF! Hier kann man den (fast 10 Minuten dauernden!) Weg des Kleinen aus seinem Ei heraus gut verfolgen. Nummer fünf befindet sich im Ei unten links (auf ca. 8 Uhr)…
Nun wird weiter gebrütet und gefüttert. Das Schlüpfen von Nummer Sechs spielt sich gegen 10:45 Uhr leider wenig spektakulär (für den Webcam-Beobachter) unter dem sitzenden Weibchen ab. Damit ist das Tagessoll erst einmal erreicht.
Den Rest des Tages sind die Meisen weiter sehr damit beschäftigt, Futter herbei zuschaffen, das Nest zu sortieren und natürlich Wärme zu spenden.